wurde 1980 in Pinsk/Weißrussland geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er ab dem siebten Lebensjahr in den Fächern Klavier, Flöte und Orgel in Moskau. Bereits mit sechzehn Jahren begann er seine Gesangsausbildung am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium, wo er bei Maria Aria und Pavel Lisitsian studierte. 1998 gewann er den ersten Preis beim internationalen Gesangswettbewerb „Bella voce“ in Moskau.

Anschließend studierte Nikolay Borchev an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Heinz Reeh, Julia Varady und Wolfram Rieger und besuchte zahlreiche Meisterkurse, unter anderem bei Dietrich Fischer-Dieskau, Margreet Honig und Philip Langridge. Im Mai 2002 war er Preisträger beim Internationalen Gesangswettbewerb „Sylvia Geszty“ in Murcia und nahm im Sommer 2002 bei der „Festival Academie Européenne de Musique d’Aix-en-Provence“ teil. Der Förderverein der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ zeichnete ihn im Jahre 2002 mit dem erstmals verliehenen „startup!music“-Preis aus.

Schon während seines Studiums erarbeitete sich Nikolay Borchev ein umfangreiches Konzert- und Liedrepertoire, das von Bach, über Händel, Brahms, Schubert und Fauré bis hin zu Mahler und Pärt reicht.

2003 wurde Nikolay Borchev Mitglied des Jungen Ensembles der Bayerischen Staatsoper in München und daraufhin in der Spielzeit 2004/05 im dortigen Ensemble aufgenommen. An der Bayerischen Staatsoper arbeitete er mit Regisseuren wie Richard Jones, Peter Mussbach, Christof Loy, Andreas Homoki, David Alden, Robert Carssen zusammen und trat hier in Partien wie Papageno (Die Zauberflöte), Guglielmo (Così fan tutte), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Dandini (La Cenerentola), Prosdocimo (Il turco in Italia), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Dr. Falke (Die Fledermaus), Mercurio (La Calisto) und Marcello (La bohème) auf. In der Uraufführung von Arnaldo de Felices Medusa sang er die Partie des Angelo. In der Spielzeit 2009/10 wird er dort sein Debüt als Barbier in der Neuproduktion von Richard Strauss‘ Die schweigsame Frau unter der Leitung von Kent Nagano während den Opernfestspielen 2010 geben.

Im Sommer 2006 trat er erstmals bei den Schwetzinger Festspielen als Pluto in Josef Martin Kraus‘ Proserpina auf. Bei den Salzburger Pfingstfestspielen debütierte er im selben Jahr in Händels Das Alexanderfest unter René Jacobs. Dieser lud ihn daraufhin ein, während dem Mozartjahr 2006 in seiner Produktion des Don Giovanni bei den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik und dem Festspielhaus in Baden-Baden sowie bei der anschließenden Studioaufnahme für Harmonia Mundi den Masetto zu singen. Im Dezember 2006 debütierte Nikolay Borchev als Marcello in Peter Konwitschnys Inszenierung von La bohème am Opernhaus Leipzig.

2007 gab er sein Debüt am Théâtre de la Monnaie in Brüssel in der Rolle des Moritz in der Uraufführung von Benoît Merniers Frühlings Erwachen. Dort sang er ebenso die Titelpartie in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria sowie Papageno und Dandini. Im Februar 2009 trat er als Monteverdis Orfeo in einer Neuproduktion von Jan Bosse am Theater Basel unter der Musikalischen Leitung von Andrea Marcon auf. Mit dem selben Team folgt im Mai 2010 Mercurio in Cavallis La Calisto.

Weitere Gastspiele führten ihn u.a. an die Hamburgische Staatsoper (Figaro in Il barbiere di Siviglia), die Oper Frankfurt (Dandini), die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf (Monteverdis Orfeo), das Festspielhaus Baden-Baden (Albert in Werther) sowie die Oper Bilbao (Donald in Brittens Billy Budd).

Zudem sind künftig Produktionen u.a. im Theater an der Wien (Ariadne auf Naxos) sowie am Royal Opera House, Covent Garden in London (Così fan tutte) geplant.

Bisher arbeitete er mit Orchestern wie dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin, den London Mozart Players, dem Münchner Kammerorchester, dem Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks, dem RSO und dem DSO Berlin und sang unter Dirigenten wie Zubin Mehta, Kent Nagano, Marcello Viotti, Ivor Bolton, Friedrich Haider, Helmut Rilling, Marek Janowski, Frédéric Chaslin, Christoph Poppen, Bertrand de Billy, Sebastian Weigle und Fabio Armiliato.

Gemeinsam mit dem Händelfestspielorchester Halle hat Nikolay Borchev unter der Leitung von Bernhard Forck Händels Kantate Apollo e Dafne eingespielt.

Webseite: www.borchev.com